Hilfstransporte
In den vergangenen Jahren sind Hilfslieferungen mit kaum einschätzbarem Wert nach Lutsk in die Ukraine gebracht worden. Dringend benötigte Hilfsmittel wie Rollstühle, Verbandmaterial, Windeln, medizinische Apparaturen und vieles mehr wurden durch eigene oder gesponsorte Fahrzeuge transportiert.
Bedingt durch gute Kontakte zu Pharmagroßhändlern und einer speziellen ABM aus Chemnitz, die Rehatechnik aufarbeitet und diese kostenfrei zur Verfügung stellt, waren bzw.sind wir gut versorgt. Der Chemnitzer Verein existiert leider nicht mehr, geblieben sind allerdings die weiterhin gut funktionierenden Rollstühle, Gehhilfen und anderen Geräte die uns bei den Besuchen unserer Familien immer wieder begegnen. Nicht vergessen zu erwähnen wollen wir die örtlichen Apotheken, Ärzte und den in Templin ansässigen Hörgeräteakustikern, die sich auch unserer Sache angenommen haben.
Bedingt durch gute Vernetzung mit anderen Hilfsorganisationen wie die UKRAINE Hilfe in Lobetal mit der Leiterin Frau Kunze, durch gefundene Möglichkeiten Patengelder leichter auf ukrainische Kosten transferieren zu können und das Organisieren von preiswerten Paketdiensten gestaltet sich unser Engagement in der Ukraine nun etwas einfacher. So besuchen wir jetzt einmal im Jahr im Frühjahr unsere Familien.
Eingeschränkt werden dann somit auch die unterwegs zu ertragenen Strapazen, der schier endlose Weg durch Polen, die weiterhin unverständliche Prozedur auf dem ukrainischen Zollhof und der allgemeine, meist unwürdige Umgang mit den dortigen Behörden. Bis nach Lutsk sind es eigentlich “nur” 1200 Km, dennoch gleicht es für europäische Verhältnisse einer Zeitreise in die Vergangenheit.
Es herrscht leider immer noch in dem Land vielerorts die Meinung, daß behinderte Menschen eine Schande für die Familien sind und weggeschlossen werden müssen. Hier konnten wir die Türen ein wenig öffnen und mit den Rollstühlen helfen, so daß die Menschen auch mal nach draußen auf die Strasse kommen. Wichtig ist uns natürlich auch zu zeigen, dass diese Leute nicht mit ihren Problemen allein gelassen werden.
Es haben sich in den Jahren viele Begegnungen unterschiedlichster Art ergeben.
In einer Deutschklasse der Universität von Lutsk haben wir mit den Studenten über Europa und Deutschland diskutiert, z.B. über das wirtschaftliche Vorankommen der Ukraine und die Mitgliedschaft in der EU.
Seit dem schier endlosen Krieg im Osten der Ukraine ging auch immer wieder in Gesprächen und Diskussionen um diese Sache. Sehr viele Familien haben Tote und Verletzte zu beklagen, von der anfangs umgreifenden Euphorie diesen Krieg schnell gewinnen zu können ist fast nichts mehr geblieben.
Vor kurzem wurden Reiseerleichterungen für die Einreise in die EU auf den Weg gebracht. Mittlerweile sind Millionen von Ukrainern im Nachbarland Polen um durch meist schlecht bezahlte Jobs den Rest der Familien zu Hause irgendwie durchzubringen. Die für diesen Andrang nicht ausgebauten Grenzübergänge nach Polen bzw. in die EU platzen aus allen Nähten und Rücksichtnahme ist für Reisende die humanitär unterwegs sind, selten zu erwarten.
Kontakt
Medizinische Hilfe für die Ukraine e.V.
Ansprechpartner
Herr Jürgen Baron
Schinkelstraße 20
17268 Templin
Telefon: (03987) 409510